Ich faste gerade. Also ich faste nicht so richtig, ich mache Intervallfasten. Obwohl das eigentlich auch richtiges Fasten ist. Ich meine, die sechzehn Stunden, die ich nichts esse, sind auch lang! Das sind ja sechzehn mal eine Stunde, in denen ich keine Chips und kein Weinchen oder irgendwas wirklich Leckeres essen darf. Noch nicht mal etwas nicht Leckeres! Ich meine, ich kann in den sechzehn Stunden noch nicht mal Petersilie essen. Nichts!
Also ich finde, das ist schon auch nicht ohne mit dem Intervallfasten! Gut, das ist jetzt nicht mit allem Drum und Dran wie Darmentleerung, Suppen, Kopfschmerzen und so. Ihr wisst schon, was ich meine.
Jetzt, wo ich mit meinem Higher Self verbunden bin, ist das Intervallfasten aber echt total easy. Ja echt! Wenn mein Körper sich meldet und sagt: „Ähm du, ich hab Hunger…“ dann sagt mein Higher Self ganz entspannt: „Du, ich weiß das du Hunger hast. Aber mach dir keine Sorgen, das Intervallfasten ist gut für dich und du wirst nicht verhungern.“ Dann sagt mein Körper wieder: „Ähm, …na gut,“ und dann ist die Sache geklärt. Voll easy, sag ich ja! Ich hab noch NIEMALS so ein entspanntes Intervallfasten gehabt.
Unentspannt wird es nur, wenn mich mal wieder jemand stört. Anspricht. Also von außen. Dann ist mein Verstand direkt zu Stelle und genervt: „Warum“, motzt dann er dann, „kann ich nicht einmal in Ruhe gelassen werden. Ständig muss jemand stören!“ Mein Higher Self guckt sich den Gefühlsausbruch von meinem Verstand dann amüsiert an. Neh, stimmt nicht, geht ja gar nicht. Mein Higher Self kann ja gar nicht amüsiert sein, mein Higher Self ist ja einfach nur. Es ist dann eher so, dass mein Higher Self den kleinen Wutausbruch betrachtet und ganz liebevoll so akzeptiert, wie er ist. In spätestens 3 Sekunden hat es den sowieso schon wieder vergessen, denn das Higher Self ist immer nur im hier und jetzt und das ist nicht länger als höchstens 3 Sekunden. Logisch. Man könnte auch sagen, das Higher Self hat ein ausgeprägtes Kurzzeitgedächtnis. Kennt ihr eigentlich den Film Memento? Der Protagonist, also der mit den echt schicken Tattoos, hat doch auch so ein Kurzzeitgedächtnis. Jetzt versteh ich den Film erst richtig! Der Protagonist ist voll und ganz mit seinem Higher Self verbunden und vergisst deshalb gleich immer alles wieder. Krass, dass mir das jetzt erst so richtig klar wird!
Aber zurück zu mir. Also Störungen stören. Das erst mal so für sich genommen ist ja so. In meinem Fall stören mich die Störungen dabei mit meinem Higher Self verbunden zu sein. Stören tut dann einfach, wenn zum Beispiel zum zigsten Mal die Kinder ankommen und schon wieder etwas zu essen wollen. An dieser Stelle mal kurz an alle Eltern da draußen: Habt ihr auch das Gefühl, dass das Essen durch die Kinder hindurch fällt? So wie bei diesem Zeichentrickfilm mit den Skeletten? Dieser Kinderfilm, der in Mexiko mit ganz viel Musik spielt?
Ich meine, ich hab ja schon echt genug damit zu tun immer wieder meine Gedanken wohlwollend in Empfang zu nehmen, damit sie dann auch wieder gehen können. Ständig kommt nämlich ein neuer daher: Entweder es ist zu kalt, oder es ist zu warm; dann tut mein Rücken weh; dann nervt der Typ auf dem Fahrrad vor mir oder der Rasenmäher der Nachbarn; dann ist es blöd ist, dass meine Freundin das Buch nicht interessiert, dann scheint die Sonne zu wenig, dann regt sich mein Verstand zum X-ten Mal über das Gespräch heute im Job auf … und und und. Dazu dann noch die ganzen passenden Gefühle… Voll anstrengend. Puh! Allein deshalb bleibt schon kaum mal Zeit für mein Higher Self und mich! Qualitätszeit. Und dann soll ich auch noch ständig etwas zu essen machen!
Natürlich hab ich alles im Griff! Ich bin voll im Meditationsflash! Ich begegne meinen Gedanken auch immer ganz liebevoll, so wie ich es jetzt gelernt habe. Ich sag dann: „Ja o.k., ja danke für die Information, ja es ist kälter als eben, ja das kann sein, ja das ist wohl so … dann bedanke ich mich bei den Gedanken für den Besuch und winke freundlich zum Abschied. Ihr seht, ich bin megahigherself mäßig unterwegs. Da kann mir echt keiner mehr was erzählen. Zusätzlich zu dem ganzen meditieren höre ich noch Bücher von spirituellen Lehrern und ich feile ganz fleißig an meiner Vision. Gut, das mit der Vision klappt noch nicht ganz so… Ich hab da aber schon so eine Idee. Und diese Idee ist direkt aus meinen Higher Self entsprungen. Das habe ich quasi live miterlebt. Nur, nun ja, wie soll ich das sagen… es fehlt mir gerade noch der Plan, wie ich diese Vision umsetzten soll! Das ist echt der Haken an der Sache. Ganz einfach wäre alles, wenn ich mit meinem Instagram Account und mit meinem Blog berühmt würde, auf einmal massiv Geld hätte und dann könnte ich so richtig durchstarten!
Das ist ja auch schon wieder so ein Thema. Geld! Ich hab ja jetzt echt verstanden, dass ich und Geld nie so grün miteinander waren. Ja, Geld war immer ein belastendes Thema in meiner Familie und hat wenn, dann nur im negativen Sinn zu uns gehört. Das heißt Geld bedeutete immer Mangel. Gelernt habe ich, dass ich daher immer im Mangeldenken in Bezug auf Geld war und entsprechend Energien auf der Mangelfrequenz ausgesendet habe. Da man sich, das habe ich auch gelernt, immer auf der Energieebene befindet, auf der man sendet (hier also Mangel), bin ich logischerweise nie zu Geld gekommen. Es konnte gar nicht zu mir kommen! Jetzt wird aber alles anders! Ich habe nämlich meine negativen Erfahrungen mit dem Geld geheilt! Durch? Richtig! Meditation! Oh ja. Ich hab komplett meine Einstellung geändert und bin jetzt absolut bereit, alle Scheinchen willkommen zu heißen! Ich sag nur Energiefrequenz Fülle. … wirklich, ich bin bereit! Also jederzeit!
Gut, bevor ich lange um den heißen Brei herum rede, bisher sind die Scheinchen noch nicht angekommen. Aber, das heißt noch gar nichts! Das habe ich auch gelernt. Der spirituelle Führer, von dem ich gerade ein Hörbuch – oder eher ein Seminar höre – sagt nämlich, dass das Leben einen prüft. Da ist nicht mal eben alles her gewünscht und manifestiert. So nach dem Motto: Jetzt stelle ich mir das was ich will vor und dann tue ich noch das Gefühl dazu und dann kommt es in mein Leben. Ich manifestiere es einfach voller Inbrunst von innen nach außen. Nö, sagt er, so einfach ist das nun auch wieder nicht. Hab ich mir auch schon echt gedacht! Ich war nur kurz … Ist ja auch egal. Also was er sagt ist, dass das Leben einen prüft. Man dürfe nicht aufgeben und müsse immer dran bleiben. Die ganze Aufmerksamkeit müsse auf die Vision gerichtet sein und all unser Handeln müsse darauf abzielen. Das sei der Weg zu manifestieren. Voraussetzung ist, dass man ernsthaft an seine Vision glaubt und sie fühlt. Dann klappt es!
Um das plastisch auf den Punkt zu bringen hat er einen Witz erzählt: Ein junger Mann muss zur Bundeswehr gehen. Er wurde einberufen. Er muss sich mit den anderen Rekruten aufstellen und der Feldwebel fragt alle nach ihren Namen. Als er dran ist, sagt er: „Ja, wo bist du denn?“ Der Feldwebel ist erst ganz irritiert. Immer wieder auf seinen Namen angesprochen, sagt der Rekrut: „Ja, wo bist du denn?“ Irgendwann wird der Feldwebel wütend: „Ja, was sind sie denn für einer? Können sie nicht mal ihren Namen sagen? Der Soldat antwortet wieder: „ Ja, wo bist du denn?“ Der Feldwebel schickt den Rekruten zum Sanitätsdienst. Aber auch dort antwortet er auf jede Frage immer wieder: „Ja, wo bist du denn?“ Dann wird er in die Psychiatrie geschickt. Die Akte wird immer dicker, weil er auch dort immer nur antwortet: „Ja, wo bist du denn?“ Irgendwann wird er zurück zur Bundeswehr geschickt. Er soll sich seinen Entlassungsbrief ausstellen lassen. Als der Brief fertig ist, nimmt der Mann ihn freudig in Empfang und sagt:“ Ja, da bist du ja endlich!!!“
Geschnallt?
Namaste´!
Serena
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